30. Juli bis 22. September 2023 (Studioausstellung)
2020 begann Zaki Al-Maboren mit einer neuen Bilderserie „The Sensation of Nubia“ – „Die Sinnlichkeit Nubiens“. Nun werden sie erstmals ausgestellt. Über diese Serie schreibt der Künstler: „Die Neuentdeckung von Tempeln, Wandgemälden, Reliefs und Skulpturen im Nordsudan im nubischen Gebiet am Nil – meinem „Stammesgebiet“ – brachte auch neue Erkenntnisse über Rituale und Gebräuche. Diese neuen Erkenntnisse haben einige wunderbare Geheimnisse Nubiens sichtbar gemacht und alte Erinnerungen bei mir geweckt. Die nubische Kunst hat eine eigene Bildsprache. Bis heute verwenden die Bewohner der Region Symbole und Farben, die wir im gesamten Niltal beobachten. Der Kulturvorrat hängt mit der Geschichte des antiken Nubien zusammen, das ein homogener und unabhängiger Staat war. Es war der Sitz einer der frühesten Zivilisationen des alten Afrika mit eigenen Herrschern und Bräuchen, eigener Religion und Kultur.
Die neuentdeckten Zeichnungen und Wandgemälde und der kulturelle Reichtum der Region haben mich inspiriert und zur Bildserie „The Sensation of Nubia“ / „Die Sinnlichkeit Nubiens“ bewegt. Mit meinen Bildern möchte ich das Augenmerk auf diese beeindruckende, richtungsweisende und ursprüngliche nubische Kultur Nordafrikas richten, die den Grundstein aller Hochkulturen des Niltals bildet. Dabei verwende ich die Symbole und Farben, die die Nubier zur Gestaltung der Wände ihrer Häuser nutzten und lasse diese teilweise mit alten Wandgemälden aus der Geschichte des Gebietes verschmelzen. Meine individuelle Auseinandersetzung mit diesem kulturellen Erbe erzeugte eine neue Bildsprache und führte so auch zu einer neuen Form der Präsentation.“
Zaki Al-Maboren wurde 1959 in Artul (Sudan) geboren. 1983 studierte er Grafikdesign (BA) am College of Fine and Applied Art in Khartoum. Er kam 1987 zum Studium nach Deutschland, absolvierte Sprachkurse beim Goethe-Institut Iserlohn und fand seinen Lebensmittelpunkt in Kassel. Zaki Al-Maboren erhielt ein Stipendium aus der Begabtenförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung und studierte an der Universität Kassel. 1993 schloss er sein Studium als Magister Artium (M. A.) in Kunstwissenschaften und Politikwissenschaften ab. Seit 1993 ist Zaki Al-Maboren als freischaffender Künstler in Kassel tätig. Thematischer Schwerpunkt seiner Arbeiten sind Symbole und Mythen der muslimischen und christlichen Religion. Mit seinem Blick von außen, zeigt er Verbindendes und Trennendes und schafft, darüber hinaus seine eigene mythologische Symbolik. Von Beginn seiner Arbeit an veranstaltet er zahlreiche Ausstellungen und Workshops in verschiedenen europäischen Ländern sowie Asien, Nordamerika und Afrika. Darüber hinaus nahm er an diversen internationalen Symposien teil, erhielt mehrere Auszeichnungen und Ehrungen.