2. September bis 25. November 2018
Nach Steinmetzlehre und Studium in Halle – Burg Giebichenstein und Stuttgart befasst sich Stefan Rohrer (1968 in Göppingen geboren) auf einzigartige und witzige Weise mit den technischen Errungenschaften, die uns die volle Mobilität und den Rausch der Geschwindigkeit verheißen: mit Autos und Motorrädern. Alte Karosserien, Motorroller und auch Modellautos werden demontiert, verformt, neu arrangiert und grell und hochglänzend lackiert.
Im künstlerischen Gestaltungsprozess wird die Dynamik, das Rasante der Objekte anschaulich gemacht und zugleich – changierend zwischen Wirklichkeit und Fantasie – etwas Erzählerisches hinzugefügt. Ist es das hohe Tempo, eine wilde Verfolgungsjagd oder eine Kollision, warum sich Räder und Sitze vom Fahrzeugkörper lösen und explosionsartig weggeschleudert werden oder träge zurückbleiben, warum sich Karosserieteile und Gestänge einrollen und winden? Oder ist alles nur heiterer Übermut oder eine Illusion, vergleichbar mit langzeitbelichteten Fotografien? In furioser Weise konfrontiert Stefan Rohrer den Betrachter mit dem Phänomen der Geschwindigkeit. Die Schönheit der Formen und die Faszination der Bewegung gehören ebenso dazu wie Aspekte der Zerstörung.