11. Juni bis 21. Juli 2023 (Studioausstellung)
Moritz Götze hat seinen ganz eigenen, unverstellten Blick auf dieses Land, auf die Geschichte in kultureller, sozialer und politischer Hinsicht, auf Alltag, Sehnsüchte und Fernweh der Menschen. Vor allem Emaille-Werke haben Moritz Götze und seine unverwechselbare Kunst („Deutscher Pop“) bekannt gemacht. Aber auch in Graphik, Malerei, Keramik, umfangreichen Wandgestaltungen u.v.m. arbeitet sich der Künstler an Erlebnissen und historischen Themen gleichermaßen ab, verdichtet Vergangenes und Aktuelles. Einerseits wird so deutlich, wie sehr wir uns – auch die Jugend heute – in jahrhundertealten Traditionen und ruinösen Überresten davon bewegen. Andererseits werden altehrwürdige Motive – zum Beispiel die Madonna mit Kind – in gegenwärtige Szenarien eingefügt. Und dabei lenkt der Künstler mit eingestreuten Zeichnungen und Malerpalette den Blick auf sich und sein kompilatorisches Tun. In leuchtenden Primärfarben, reduzierter Zeichenmanier und immer durchdachter Komposition – sei sie dicht verwoben oder locker aufgebaut – bietet Götze seine assoziative Zusammenschau und geistreiche Interpretation dar. Auch das beeindruckende graphische Oeuvre verkündet seine Weltsicht „Im Schatten der Ereignisse“, mal leicht und heiter, mal ernst und bedeutungsschwer. Hieraus schöpft die Ausstellung, die vom Kunsthaus Lübeck unterstützt wird.
Moritz Götze, geboren 1964 in Halle/Saale, hat Möbeltischler gelernt und ist seit 1986 freischaffend als Maler und Grafiker in Halle tätig. 1990-1994 nahm er Lehraufträge für Serigraphie an der Hochschule für Graphik in Halle – Burg Giebichenstein und eine Gastprofessur für Serigraphie an der Pariser École Nationale Supérieure des Beaux-Arts wahr. Es folgten große Aufträge für Wandgestaltungen in öffentlichen Gebäuden und Kirchen.