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Giorgio Cavina – Connessione d’oro/Goldene Verbindung

1. September bis 11. Oktober 2024 im Studio

Bald 20 Jahre währt die Partnerschaft der Gemeinde Hofbieber mit der Unione Montana Acquacheta in Oberitalien. Die Kunststation freut sich, in diesem Jahr erneut Kunst aus dieser Region präsentieren zu können. Giorgio Cavina (*1960, aus Modigliana) war bereits 2016 mit fünf anderen Künstlerkollegen in der Kunststation zu Gast und kehrt nun mit einer Einzelausstellung im Studio wieder. Lag der Fokus 2016 auf seinen keramischen Arbeiten, so zeigt er dieses Mal Beispiele seines malerischen Oeuvres und experimentelle Arbeiten mit Zement, Metall und Bitumen. 

Cavinas Gemälde orientieren sich an byzantinischer Ikonenmalerei, ohne selbst religiöse Inhalte zu transportieren. Abstrahierte Figuren mit starkfarbigen Gewändern erscheinen vor goldenem oder silbernem Grund, bisweilen von Feldern mit kleinen Szenen begleitet. Die Figuren stehen und sitzen ruhig und eng beisammen, die körperliche Nähe reflektiert eine geistige, menschliche Nähe. Jede Figur ist ganz bei sich, völlig eingehüllt in ein Tuch, das keine Glieder, keine Gesten erkennen lässt. Erinnerungen an verhüllte Personen aus dem Orient kommen auf, was durch Andeutungen arabischer Schriftzeichen verstärkt wird. Cavina collagiert auch gern mit Zeitungspapier, lässt es unter der aufgerissenen Blattgoldschicht durchscheinen und setzt damit einen Bezug zur Gegenwart. So erschafft er berührende und doch rätselhafte, geheimnisvolle Darstellungen.

Zudem experimentiert Cavina gern mit Zement, Metall und Bitumen. Es sind Arbeiten, die aus besonderen Situationen heraus entstanden und die viel persönliche Lebenserfahrung in sich tragen. Das Werk „Ferite“ („Wunden“) entstand im Mai 2023 während der großen Flut. In den Arbeiten „Kintsugi“ denkt Cavina über die japanische Kunst nach, zerstörte Werke wieder zu restauieren und Risse mit Gold zu überdecken. 

Gold als verbindendes und überhöhendes Element – Cavina nutzt dies in den figürlichen Gemälden wie im experimentellen Werk. Die „goldene Verbindung“ mag für alle Betrachtenden nachdenkenswert und anregend sein und auch auf die Partnerschaft der Gemeinden strahlen.

Die Ausstellung wird unterstützt vom Freundeskreis Italien e.V., Hofbieber.
Die Vernissage am 1. September 2024 wird musikalisch begleitet von Antonio Ferrara & Amici.