Liebe Kunstfreund*innen,
fabelhaft – die Kunststation ist wieder für Sie geöffnet!
Fabelhaft ist auch, wie sich die argentinische Künstlerin Marta Pérez Temperley in der Graphikserie „Animales del horóscopo chino“ mit den Tieren des chinesischen Sternkreises beschäftigt. Oft bekleidet sie die Tiere, erfindet kleine Szenen und schildert in deren Gebahren menschliche Eigenschaften – eben fabelhaft.
Der Gockel stolziert in ordenbehangenem Frack. Der Tiger in militärischer Uniform denkt an Kanonen und Schlachten. Die Schlange mit menschlichem Antlitz erinnert an alte Paradieses-Darstellungen. Während sich ein Büffelpaar ausgehfein präsentiert, begegnet uns ein Büffelherr in sonniger Landschaft. Oft hat sich Marta Pérez Temperley mehrmals mit einem Tier befasst, und auch für Affe, Pferd, Schwein, Ratte, Hund und Ziege gibt es herrliche Szenerien und auch ein poesievolles Zusammentreffen der Tiere. Besonders innig erscheinen die Hasengeschichten, z. B. wenn ein Paar selig an einer Möhre knabbert oder sich die Mutter liebevoll um ihr Kind kümmert. Wer denkt da jetzt nicht an Osterhasen?
Marta Pérez Temperley (*1947) war 1997 und 1998 zu Gast in der Kunststation Kleinsassen – anlässlich der Ausstellung „arte argentina II – FrauenKunst aus Argentinien“ und der „Internationalen Druckwerkstatt“. Im vergangenen Sommer zeigte die Kunststation in der Ausstellung „Lust auf Kunst?!“ aus dem Artotheksbestand zwei große, beeindruckende Aquatinta-Radierungen aus dem Zyklus „Animales mecánicos“ und ein Blumenstillleben. Nun wurde die Serie der „Animales del horóscopo chino“ neu gerahmt und ist erstmals an den Ziehwänden der Artothek zu sehen. Insgesamt sind es 21 Arbeiten im Format 56 cm x 38 cm, Kaufpreis jeweils 350 €, Leihgebühr pro Jahr jeweils 36 €. Die Abbildungen hier tragen die Registriernummern 1030/154 (Häsin mit Kind) und 1030/150 (Büffel).
Vor einem Monat begann das chinesische Jahr des Büffels.
Marta Pérez Temperleys Büffel scheint uns sonnige Monate und gute Laune zu verheißen. So sei es!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Dr. Elisabeth Heil, Kuratorin