19. Juli – 4. September 2020 | Studioausstellung
Claudia Urlaß (*1984 in Heidelberg, Studium an der Kunstakademie Karlsruhe) überzeugte im Sommer 2019 im Rahmen der Wettbewerbsausstellung „KunstSpieleKunst“ mit einem Legespiel, basierend auf der Zahlenreihe des Mathematikers Fibonacci. Nun freut sich die Kunststation auf eine Einzelausstellung im Studioraum mit einzigartigen Raumobjekten aus Wäschetrocknerflusen und bemerkenswerten, 2019 mit dem Albert-Haustein-Preis gewürdigten, Bleistiftzeichnungen.
Minutiös erschafft sie Strukturen und feinste Tonwerte, vermittelt Anmutungen von Geweben und Lichtspektren. Während die Zeichnungen also haptische Oberflächen und Materialeigenschaften simulieren, ist die äußere Form der Flusen-Objekte das Resultat eines ungewöhnlichen und daber sehr intimen Werkstoffes, der vor dem Waschvorgang noch jede Stelle des Körpers berührt haben könnte und selbst noch Spuren des Trägers (z. B. Haare) enthält. Über ihr Schaffen schreibt Urlaß selbst: „Meine künstlerische Arbeit dreht sich einerseits um die optische und ästhetische Wirkung von Strukturen, Materialien und haptisch-sinnlichem Wahrnehmen, andererseits um das Schaffen von Systemen auf verschiedenen Ebenen. Das Thema ‚Entschleunigung‘ spielt für mich eine wichtige Rolle und taucht in fast allen meinen Arbeiten auf. Durch den meist langwierigen, meditativen Herstellungsprozess meiner Zeichnungen und Objekte sehe ich diese als eine Art Gegenpol in einer immer schnelllebigeren, oft hektischen Zeit.“