1. September bis 24. November 2019:
Einen ungewöhnlichen Spaziergang durch die Metropolen Europas, Chinas, Japans und der USA verspricht die Ausstellung des Bildhauers und Malers Detlef Waschkau (geb. 1961 in Hannover, lebt und arbeitet in Berlin), der in seinen einprägsamen Werken beide Genres unzertrennlich miteinander verbindet.
Er verwendet Schichtholzplatten aus weichem Pappelholz, die er zuerst mit Farben frei bemalt. Entsprechend seinem Motiv, das häufig auf Fotografien von seinen weiten Reisen basiert, nimmt er dann eine Rasterung der Bildfläche vor und bearbeitet sukzessive die Felder mit dem Beitel zu Reliefs. Dabei wird die ursprüngliche Farbschicht eliminiert, neue Übermalungen bzw. Kolorierungen folgen nach und verschwinden teilweise wieder mit den bildhauerischen Nacharbeiten. Analog dazu entstehen Arbeiten auf und mit speziellem Papier und neuerdings wieder freistehende Skulpturen nach entsprechenden Gestaltungsprinzipien. Im engsten handwerklichen und kompositionellen Bezug von Reliefarbeit und Malerei formieren sich vornehmlich Wandbilder, die von Stadträumen erzählen und von den Menschen, die sich dort aufhalten und bewegen. Die Rasterung erweist sich als Ordnungsprinzip der Bildfindung und -entwicklung, spiegelt aber letztlich auch unsere Lebenswirklichkeit in den Großstädten, geprägt von den Rastern der Bebauung und Freizeitanlagen, der Verkehrswege, der Wohnungseinheiten und -einrichtungen bis hin zu normierten Verpackungen im Alltagsgebrauch. Waschkau vermag so adäquat Stadtzusammenhänge zu schildern, aber auch besondere Bauwerke oder Denkmäler herauszustellen, ja sogar Menschen und bestimmte Personen zu charakterisieren – in ihrem jeweils besonderen Kontext „in the cities“.