12. März bis 4. Juni 2023
Mit besonderer Faszination – und nicht selten mit dem Gefühl der Überwältigung – erleben wir Lichtschauspiele in der Natur, am Horizont, am Morgen- und Abendhimmel. Kein Abbild des Geschehens kann dies adäquat einfangen, und doch vermögen die im Grunde abstrakten Gemälde von Sonja Kuprat gerade die Fülle und Tiefe dieser Eindrücke widerzuspiegeln. Sie lassen bisweilen an fotografische Aufnahmen denken, die sphärische Wetterphänomene oder kosmische Naturerscheinungen dokumentieren.
Akribisch naturalistisch gemalte Wolkenszenarien wechseln sich ab mit expressiven, gestischen, manchmal auch leuchtenden Farbsetzungen. Die wolkigen Bildmotive der „Wolkenränder“ tauchen wie von selbst aus dem dunklen Malgrund heraus an die Bildoberfläche. So ungewöhnlich wie Sujets und Darstellungsweise ist auch der Bildträger: Die auf tiefschwarzem Samt gemalten Bilder der jüngeren Zeit beginnen je nach Betrachterstandort und Lichtsituation heller oder dunkler zu schimmern, erscheinen immer wieder neu und anders. Auf dem lichtschluckenden Material des samtigen Malgrundes leuchten die monochrom gehaltenen Farbtöne teils brillant und klar, teils verlöschen sie leise sinkend in der Tiefe des Bildraums.
Sonja Kuprat, 1958 in Essen geboren, studierte Malerei an der Fachhochschule Köln und Grafikdesign an den Fachhochschulen Düsseldorf und Dortmund. Sonja Kuprat lebt und arbeitet in Köln und Dortmund.